Pokerschule – 3 Odds & Wahrscheinlichkeiten

Pokerschule: Odds & Wahrscheinlichkeiten

Chancen berechnen zur Entscheidungsfindung

Als Pokerspieler ist es für dich wichtig, jederzeit zu wissen, wo du in einer Hand stehst. Dabei hilft die Berechnung der Gewinnchancen. Dieser Guide richtet sich an Spieler mit Grundkenntnissen im Poker, die jedoch nicht wissen, wie sie die Odds und Wahrscheinlichkeiten berechnen können, um die Erfolgschancen einzuschätzen. Dieses elementare Konzept und bietet dir alles, was du brauchst, um beim Online Poker zu gewinnen.

1. Was sind Odds?

Odds zeigen dir die Wahrscheinlichkeit (Quote) an, eine bestimmte Hand zu gewinnen. Odds werden normalerweise als Verhältnis von Zahl zu Zahl angezeigt und geben das potenzielle ROI (Return On Investment) an. Eine Quote von neun zu eins (9:1) bedeutet beispielsweise, dass du für €1 Einsatz €9 zurück bekommst.

2. Poker Odds berechnen

Um zu wissen, welche Hände du wie spielen musst, solltest du die Chancen und Wahrscheinlichkeiten der gängigsten Pokerhände unbedingt kennen. Dabei hilft dir am Anfang unsere Odds-Tabelle, die du auch ausdrucken oder während des Spiels am Bildschirm öffnen kannst, um die Odds zu berechnen. Mit der Zeit werden dir die Zahlen dann in Fleisch und Blut übergehen.

Bevor du aber die Odds berechnen kannst, musst du lernen, wie man „Outs“ berechnet. Outs sind die Karten, die dir helfen, deine Hand zu verbessern. Dabei ist zu beachten, dass sie deine Hand besser machen müssen, als die Hand, die du deinem Gegner zu diesem Zeitpunkt gibst. Nehmen wir als Beispiel die Outs für einen Flush, wenn du am Turn noch eine Karte benötigst.

Ein Deck enthält 52 Karten, 13 von jeder Suit. Zu Beginn der Spielrunde an einem 8-Max-Tisch bekommt jeder Spieler zwei Karten, dazu kommen vier Karten am Flop und Turn sowie zwei Burn Cards. Damit verbleiben 30 Karten im Deck und 9 davon sind unsere “Outs”, die uns potentiell* weiterhelfen, die Gewinnerhand zu treffen. Die Quote, dass eines deiner Outs am River gedealt wird, beträgt damit in etwa einer Quote von 3:1.

* Potentiell, da wir nicht wissen, ob eine oder mehrere dieser 9 Outs bereits als Holecards oder Burn Cards ausgeteilt wurden.

Odds & Wahrscheinlichkeiten für häufige Pokerhände

Um dir zu helfen, ein besserer Spieler zu werden, haben wir nachfolgend die Gewinnchancen und Situationen aufgelistet, mit denen du am häufigsten am Pokertisch konfrontiert wirst. Um mehr über die wichtigsten Konzepte und Begriffe beim Pokerspielen zu erfahren, besuche unsere Pokerschule.

1. Open-Ended Straight Draw

Ein Open-Ended Straight Draw (OESD) ist ein Straight Draw, der an beiden Enden vervollständigt werden kann. Wenn du beispielsweise 6, 7, 8 und 9 hältst, fehlt dir eine 10 oder eine 5 für eine Straight. Dementsprechend hast du am Flop bis zum River 8 Outs: die vier Fünfen und die vier Zehner.

Du solltest dir jedoch bewusst sein, dass die Gewinnchancen immer davon ausgehen, dass es keinen möglichen Flush auf dem Tisch gibt, keine deiner Outs bereits in den Holcards der Mitspieler waren und dass du zur bestmöglichen Straight ziehst. Wenn du nicht beide Holecards verwendest, drawst du auch nicht zur besten Straight.

Outs: 8

Wahrscheinlichkeit: ca. 32%

2. Flush Draw

Bei einem Flush Draw fehlt nur noch eine fünfte Karte der gleichen Suit (Karo, Herz, Pik, Kreuz) zum fertigen Flush. Wenn deine Holecards (die du zu Beginn einer Hand erhältst) suited sind und bis zum Turn zwei weitere deiner Suits auf dem Tisch liegen, ist dies eine gute Hand, da selten ein weiterer Spieler zwei Holecards derselben Suit hat. Du solltest dennoch vorsichtig sein, wenn du nicht über das Ass verfügst, da dies deine Gewinnchancen senkt, den bestmöglichen Flush zu halten.

Outs: 9
Wahrscheinlichkeit: ca. 35%

3. Inside Straight Draw

Bei einem Inside Straight Draw, der auch als Gutshot oder Bauchschuss bezeichnet wird, fehlt im Gegensatz zum Open-Ended Straight Draw eine Karte aus der Mitte zur Straight. Hältst du zum Beispiel 8, 9, J und Q, dann fehlt dir eine 10 zur Straight. Du hast also nur 4 Outs. Ansonsten gelten dieselben Kriterien wie beim OESD.

Outs: 4

Wahrscheinlichkeit: ca. 16%

4. Draw zu zwei Paaren oder Trips

Du hast mit J-T ein Paar Jacks gefloppt und spielst gegen einen Gegner mit Pocketass. Um ihn zu schlagen helfen dir in diesem Fall fünf Karten: drei Zehner zum zweiten Paar und zwei Buben zum Drilling (Trips).

Outs: 5
Wahrscheinlichkeit: ca. 20%

5. Overcards

Der Begriff „Overcard“ bezieht sich auf die Holecards, die einen höheren Rang haben als die bisher aufgedeckten Gemeinschaftskarten. Wenn du beispielsweise Ass und Königinhältst und der Flop 10, 8 und 6 kommt, hast du zwei Overcards zum Flop. Bist du der Ansicht, deinen Gegner mit einem Ass oder einer Königin für ein Paar zu überholen, hast du sechs Outs: drei Königinnen und drei Asse.

Outs: 6

Wahrscheinlichkeit: ca. 24%

6. Draw zum Set

Von einem „Set“ spricht man, wenn mit einem Pocket Paar ein Drilling getroffen wird. Spätestens Postflop ist es aufgrund der geringen Wahrscheinlichkeit nicht ratsam einen Draw zu einem Set zu spielen. Hältst du zum Beispiel ein Pocket Paar Siebener am Flop mit einer oder mehr Overcards, ist es schwer weiterzuspielen. Denn hat dein Gegner ein höheres Paar getroffen, bleiben dir nur zwei Outs und du bekommst so gut wie nie die richtigen Odds, um einen Einsatz zu callen. Natürlich kann es auch sein, dass dein Gegner den Flop verfehlt hat. Dennoch solltest du den Pot auf jeden Fall klein halten und bei zu großer Gegenwehr einen Fold in Betracht ziehen.

Outs: 2

Wahrscheinlichkeit: ca. 8%

Odds Tabelle

In der folgenden Tabelle findest du die Odds (Quoten) für die häufigsten Spielsituationen, wie zum Beispiel einem Open-Ended Straighdraw (OESD). „Odds 1 Street“ bedeutet, dass nur noch eine Karte kommt, bei „Odds 2 Streets“ bleiben noch zwei Karten, um eines der Outs zu treffen.

Outs Odds 1 Street Odds 2 Streets Beispiel
1 46:1 22,5:1 Backdoor-Flushdraw
2 22:5:1 11:1 Draw zum Set
4 11:1 5:1 Gutshot
5 8:1 4:1 Zwei Paar/Drilling
8 5:1 2:1 OESD
9 4:1 2:1 Flushdraw
12 3:1 1:1 Flushdraw + Gutshot
13 2.5:1 1:1 OESD + Paar
14 2.5:1 1:1 Flushdraw + Paar
15 2:1 1:1 Flushdraw + OESD

Holecards Wahrscheinlichkeiten

In der folgenden Tabelle findest du die Wahrscheinlichkeiten, bestimmte Starthände (Holecards) gedealt zu bekommen.

Hand W in % Odds
AKs (oder andere spezifische Suited Karten) 0,00302 330,5:1
AA (oder ein anderes spezifisches Paar) 0,00452 220:1
AKs, KQs, QJs, oder JTs (Suited) 0,0121 81,9:1
AK (oder ein anderes spezifisches Nicht-Paar) 0,0121 81,9:1
AA, KK, oder QQ 0,0136 72,7:1
AA, KK, QQ oder JJ 0,0181 54,25:1
Suited Karten, Buben oder höher 0,0181 54,25:1
AA, KK, QQ, JJ oder TT 0,0226 43,2:1
Suited Karten, 10 oder höher 0,0302 32,2:1
Suited Connectors 0,0392 24,5:1
Connected Karten, 10 oder besser 0,0482 19,7:1
2 beliebige Karten, Dame oder höher 0,0498 19,7:1
2 beliebige Karten, Bube oder höher 0,0905 10,1:1
2 beliebige Karten, 10 oder höher 0,143 5,98:1
Connected Karten (mit fortlaufendem Rang) 0,157 5,98:1
2 beliebige Karten, 9 oder höher 0,208 3,81:1
Nicht Connected oder Suited, mindestens eine 2-9 0,534 0,873:1

Texas Hold'em FAQ

Wie berechnet man die Odds?

Um die Odds und deine Equity (d.h. deine Gewinnchancen) zu berechnen, musst du zunächst wissen, wie viele Outs du benötigst, um deine Hand zu vervollständigen. In typischen Pokerspielen gibt es vier Karten von jedem Wert und 13 von jeder Suit. Es gibt jedoch viele verschiedene Möglichkeiten, um die Berechnung der Odds zu vereinfachen – insbesondere wenn du Anfänger bist – wie beispielsweise unsere Pokertabelle.

Welche Hände soll ich vor dem Flop spielen?

Die Entscheidung, welche Hände gespielt und welche gefoldet werden, ist entscheidend für eine starke Pokerstrategie. Bevor du dich für eine Strategie entscheidest, solltest du dich fragen, wie sie zum Spielstil deiner Gegner passt . Die besten Hände, um Preflop zu spielen, sind hohe Pocket Pairs wie AA, KK und QQ, gefolgt von hohen Karten wie A-K.

Was sind die Chancen für einen Royal Flush?

Die Wahrscheinlichkeit, einen Royal Flush zu floppen, liegt bei einer Quote von 1 zu 649.740.

Was sind die Chancen für einen Straight Flush?

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Straight Flush gefloppt wird, liegt bei ca. 1 zu 72.192.

Was sind die Gewinnchancen mit Pocket Aces?

Die Wahrscheinlichkeit, Pocket Aces gedealt zu bekommen, liegt bei 1 zu 220. Am Tisch mit neun Spielern beträgt die Wahrscheinlichkeit, mit Pocket Aces zu gewinnen, bei 31,36% – vorausgesetzt, alle Spieler bleiben bis zum Ende in der Hand. Gegen einen einzelnen Gegner gewinnen Asse in 85% der Fälle.

Wie oft triffst du ein Set am Flop?

Die Wahrscheinlichkeit, mit einem Pocket Paar ein Set zu floppen, liegt bei ungefähr 1 zu 8.

Was sind Outs im Poker?

Ein Out ist eine Karte, die dein Blatt verbessert. Die Anzahl der Outs zu kennen, die du und deine Gegner haben, ist eine Schlüsselkomponente der Pokerstrategie und entscheidend für die Berechnung der Odds.

Was ist Pot Equity?

Pot Equity ist dein prozentualer Anteil am Pot oder die prozentuale Chance, den Pot zu gewinnen. Wenn dein Blatt beispielsweise eine Gewinnchance von 70% hat, hast du auch 70% Pot Equity.

Was sind gute Odds?

Odds beziehen sich auf die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses und ermöglichen es dir, herauszufinden, wie profitabel deine Entscheidungen sind. Gute Odds bedeuten, dass eine höhere Erfolgschance basierend auf der Equity deines Blattes berechnet wird und somit auch höhere Einsätze der Gegner bezahlt werden können. Schlechte Odds lassen dich entsprechend selbst bei kleineren Einsätzen der Gegner schnell unprofitabel werden.

Was sind die Odds, einen Flush Draw zu floppen?

Die Wahrscheinlichkeit, einen Flush zu floppen, wenn du zwei Karten der gleichen Suit gedealt bekommst, beträgt 1 zu 118. Die Wahrscheinlichkeit, einen Flushdraw zu floppen, ist in diesem Fall 1 zu 8.

Muss man gut in Mathe sein, um Poker zu spielen?

Mathematik hilft beim Pokern, aber um die Grundlagen zu verinnerlichen, musst du kein Mathegenie sein. Es hilft bereits enorm, die Wahrscheinlichkeiten in bestimmten Situationen ungefähr abschätzen zu können. Dabei helfen dir verschiedene Online-Tools und Diagramme. Es gibt auch viele erfolgreiche Spieler, die den Fokus auf Erfahrung legen, um zu beurteilen, wann sie callen, folden oder all-in gehen müssen. Ganz ohne Mathematik kommen aber auch diese Spieler nicht aus.

Omaha Poker FAQ

Was ist die beste Starthand beim Omaha Poker?

Omaha hat 16.432 Starthand-Kombinationen, wenn Suits ignoriert werden, und 270.725 unter Berücksichtigung der Suits. Die besten Starthände sind double-suited, zum Beispiel zwei Herz und zwei Pik, und umfassen mindestens ein starkes Paar wie AAKK, AAJT und AAQQ.

Was ist der Unterschied zwischen Omaha und Texas Hold’em Poker?

Sowohl Texas Hold’em als auch Omaha Poker sind beliebte Pokervarianten, aber der Hauptunterschied zwischen beiden ist die Anzahl der Holecards.

Bei Texas Hold’em erhält ein Spieler zwei Holecards, bei Omaha dagegen vier. Bei Hold’em kann der Spieler eine oder beide Holecards für das bestmögliche Blatt verwenden. Es kommt sogar vor, dass das Board gespielt werden muss, wenn die fünf Gemeinschaftskarten die beste Hand bilden. Bei Omaha dagegen müssen exakt zwei Holecards für die bestmögliche Hand verwendet werden. Nicht weniger und auch nicht mehr.

Ist Omaha schwieriger oder einfacher als Hold’em?

Omaha Poker ist aufgrund der höheren Anzahl an Starthänden und möglichen Kombinationen schwieriger zu meistern als Texas Hold’em. Hast du Texas Hold’em verstanden, wird es dir leichter fallen, dich mit Omaha vertraut zu machen. Es spricht aber nichts dagegen, direkt mit Omaha zu beginnen, denn am Ende macht Übung den Meister.

Wie gewinnt man bei Pot-Limit Omaha?

Wie bei anderen Pokervarianten hängt der Erfolg von der Stärke deiner Starthand ab. Idealerweise ist deine Hand doppel-suited, weil du dann zwei Chancen hast einen Flush zu treffen. Bei Omaha Poker gilt es, große Einsätze und Erhöhungen zu respektieren, da im Vergleich zu Texas Hold’em deutlich weniger Bluffs gespielt werden.

Muss man die Holecards beim Omaha Poker verwenden?

Die Spieler müssen genau zwei ihrer vier Hole Cards verwenden, um die beste Fünf-Karten-Hand zu bilden. Das bedeutet gleichzeitig, dass immer drei Gemeinschaftskarten in die Wertung fließen.

Woher weiß ich, ob ich erhöhen, callen oder folden soll?

Die richtigen Entscheidungen bei Omaha Poker zu treffen, setzt voraus, dass du dich mit Theorie und Praxis beschäftigst. Mit einer starken Hand solltest du setzen oder erhöhen, mit einer mittelstarken Hand eher zu einem Call und je nach Action auch zu einem Fold tendieren. Mit einer schwachen Hand solltest du dich gar nicht erst am Pot beteiligen.

Wie wird die beste Hand bestimmt?

Die beste Hand bei Omaha Poker richtet sich nach der offiziellen Reihenfolge der Pokerhände. Die nicht zu schlagende Hand ist der Royal Flush und von da geht es runter bis zur High Card. Halten zum Beispiel beide Spieler eine Hand mit dem gleichen Wert, entscheidet der Kicker. Bei Omaha ist dabei immer zu beachten, dass eine Hand mit zwei Holecards und drei Gemeinschaftskarten gebildet wird.

Was sind die Variationen von Omaha Poker?

Omaha wird am häufigsten in den Formaten Pot-Limit und No-Limit gespielt. Pot-Limit bedeutet, dass maximal so viel gesetzt werden kann, wie aktuell im Pot liegt. Bei No-Limit ist vom Mindesteinsatz bis zum All-In alles möglich.

Es gibt auch Fixed-Limit Omaha, mit einem festen Einsatzlimit in jeder Setzrunde, und Omaha Hi-Lo. Bei Hi-Lo gewinnt neben der regulären Hand mit dem höchsten Wert auch die Hand mit dem niedrigsten Wert, allerdings zählen dafür nur die Karten bis zur 8. Das hat natürlich zur Folge, dass viele Pots geteilt werden. Zudem hat sich in den vergangenen Jahren auch PLO5, also Pot-Limit-Omaha mit 5 Holecards, im Omaha-Kosmos etabliert.