Pokerschule – 3 Odds & Wahrscheinlichkeiten

Pokerschule: Odds & Wahrscheinlichkeiten

1. Was sind Odds?

Odds beschreiben das Verhältnis von Einsatz zu möglichem Gewinn. Der Pot ist $1 groß und Dein Gegner setzt $1. Der Pot ist somit $2 groß und Du musst $1 bezahlen, um zu sehen. Du erhältst damit Potodds von 2:1. Das heißt wenn Du in 33% oder mehr Fällen gewinnst, kannst Du profitabel callen.

2. Was sind Outs?

Outs sind alle Karten, die Deine Hand verbessern. Die Wahrscheinlichkeit eines Deiner Outs am Turn zu treffen beträgt circa die Anzahl Deiner Outs mal zwei. Du hältst am Flop einen Flushdraw und hast 9 Outs, also beträgt Deine Chance einen Flush am Turn zu haben circa 9*2% also 18%.

  • Open-Ended Straight Draw:
    • Ein Open-Ended Straight Draw (OESD) ist ein Straight Draw, der an beiden Enden vervollständigt werden kann.
    • Wenn du beispielsweise 6, 7, 8 und 9 hältst, fehlt dir eine 10 oder eine 5 für eine Straight. Dementsprechend hast du am Flop bis zum River 8 Outs: die vier Fünfen und die vier Zehner.
    • Du solltest dir jedoch bewusst sein, dass die Gewinnchancen immer davon ausgehen, dass es keinen möglichen Flush auf dem Tisch gibt, keine deiner Outs bereits in den Holcards der Mitspieler waren und dass du zur bestmöglichen Straight ziehst.
    • Wenn du nicht beide Holecards verwendest, drawst du auch nicht zur besten Straight.

    Outs: 8
    Wahrscheinlichkeit: ca. 32%

  • Flush Draw:
    • Bei einem Flush Draw fehlt nur noch eine fünfte Karte der gleichen Suit (Karo, Herz, Pik, Kreuz) zum fertigen Flush.
    • Wenn deine Holecards (die du zu Beginn einer Hand erhältst) suited sind und bis zum Turn zwei weitere deiner Suits auf dem Tisch liegen, ist dies eine gute Hand, da selten ein weiterer Spieler zwei Holecards derselben Suit hat.

    Outs: 9

    Wahrscheinlichkeit: ca. 35%

  • Inside Straight Draw:
    • Bei einem Inside Straight Draw, der auch als Gutshot oder Bauchschuss bezeichnet wird, fehlt im Gegensatz zum Open-Ended Straight Draw eine Karte aus der Mitte zur Straight.
    • Hältst du zum Beispiel 8, 9, J und Q, dann fehlt dir eine 10 zur Straight. Du hast also nur 4 Outs. Ansonsten gelten dieselben Kriterien wie beim OESD.

    Outs: 4
    Wahrscheinlichkeit: ca. 16%

  • Draw zu zwei Paaren oder Drilling:
    • Du hast mit J-T ein Paar Jacks gefloppt und spielst gegen einen Gegner mit Assen.
    • Um ihn zu schlagen helfen dir in diesem Fall fünf Karten: drei Zehner zum zweiten Paar und zwei Buben zum Drilling (Trips).

    Outs: 5

    Wahrscheinlichkeit: ca. 20%

  • Overcards:
    • Der Begriff „Overcard“ bezieht sich auf die Holecards, die einen höheren Rang haben als die bisher aufgedeckten Gemeinschaftskarten.
    • Wenn du beispielsweise Ass und Königinhältst und der Flop 10, 8 und 6 kommt, hast du zwei Overcards zum Flop.
    • Bist du der Ansicht, deinen Gegner mit einem Ass oder einer Königin für ein Paar zu überholen, hast du sechs Outs: drei Königinnen und drei Asse.

    Outs: 6
    Wahrscheinlichkeit: ca. 24%

  • Draw zum Set:
    • Von einem „Set“ spricht man, wenn mit einem Pocket Paar ein Drilling getroffen wird.
    • Spätestens Postflop ist es aufgrund der geringen Wahrscheinlichkeit nicht ratsam einen Draw zu einem Set zu spielen.
    • Hältst du zum Beispiel ein Pocket Paar Siebener am Flop mit einer oder mehr Overcards, ist es schwer weiterzuspielen.
    • Hat dein Gegner ein höheres Paar getroffen, bleiben dir nur zwei Outs und du bekommst so gut wie nie die richtigen Odds, um einen Einsatz zu callen.
    • Natürlich kann es auch sein, dass dein Gegner den Flop verfehlt hat.
    • Dennoch solltest du den Pot auf jeden Fall klein halten und bei zu großer Gegenwehr einen Fold in Betracht ziehen.

    Outs: 2
    Wahrscheinlichkeit: ca. 8%
  • Turnierphasen

    1. Frühe Phase

  • Zu Beginn des Turniers, wenn die Blinds niedrig sind im Verhältnis zu den Stackgrößen.
  • Spieler haben mehr Spielraum, um verschiedene Hände zu spielen und zu experimentieren.
  • Weniger Druck, da die Einsätze niedrig sind und die Auswirkungen von Verlusten minimal sind.

  • 2. Mittlere Phase

  • Die Blinds erhöhen sich, und die Stackgrößen werden im Verhältnis zu den Blinds kleiner.
  • Spieler müssen selektiver spielen und mehr Wert auf die Auswahl ihrer Hände legen.
  • Die Aggression nimmt zu, da die Spieler versuchen, ihre Stacks zu erhalten und Chips zu gewinnen, um im Turnier zu überleben.
  • 3. Späte Phase

  • Die Blinds sind hoch im Verhältnis zu den Stackgrößen, und das Ausscheiden aus dem Turnier ist kostspielig.
  • Spieler spielen aggressiver, um Chips zu gewinnen und sich für die Finaltische zu qualifizieren.
  • Es gibt mehr All-Ins und Risikobereitschaft, da die Spieler versuchen, ihre Stacks zu verdoppeln oder zu vervielfachen, um eine starke Position für die Finalrunden zu erreichen.
  • 4. Finaltisch:

  • Die verbleibenden Spieler spielen um die Preisplätze und den Turniersieg.
  • Die Spielweise ist stark von den Stackgrößen, den verbleibenden Gegnern und den Auszahlungen beeinflusst.
  • Tendenziell werden Spieler vorsichtiger, da sie sich der Bedeutung jeder Entscheidung bewusst sind und versuchen, Fehler zu vermeiden.
  • 5. Heads-Up:

  • Nur noch zwei Spieler sind im Turnier verblieben, die um den Sieg kämpfen.
  • Die Dynamik ist stark von den individuellen Spielstilen und den vorherigen Begegnungen zwischen den Spielern geprägt.
  • Die Entscheidungen sind besonders wichtig und haben direkte Auswirkungen auf den Ausgang des Turniers.
  • Tipp: Die unterschiedlichen Phasen erfordern wechselnde Strategien, die an die jeweiligen Gegner angepasst sind.

    Bankrollmanagement(BRM)

    Bankroll-Managements beim Poker ist essentiell. Du setzt Dir gewisse Grenzen an Buy-in, die Du zur Verfügung haben willst. Hier sind einige Gründe, warum es wichtig ist:
    1. Vermeidung von Ruin: Bankroll-Management hilft dabei, das Risiko eines totalen Verlusts der Bankroll zu minimieren. Indem man nur einen kleinen Prozentsatz der Bankroll pro Spiel investiert, ist man weniger anfällig für Pechsträhnen und unvorhergesehene Verluste.
    2. Langfristiges Überleben: Indem man seine Bankroll angemessen verwaltet, kann man sicherstellen, dass man über genügend Mittel verfügt, um über längere Zeiträume hinweg spielen zu können. Dies ist entscheidend, um die Höhen und Tiefen des Pokerspiels zu überstehen. Reduzierung von emotionalem
    3. Druck: Mit einem angemessenen Bankroll-Management fühlt man sich weniger unter Druck gesetzt, große Gewinne erzielen zu müssen, um Verluste auszugleichen. Dies ermöglicht es einem, ruhiger und rationaler zu spielen. Fokussierung auf
    4. Spielverbesserung: Wenn man sich keine Sorgen um finanzielle Verluste machen muss, kann man sich besser darauf konzentrieren, sein Spiel zu verbessern und seine Fähigkeiten zu entwickeln. Dies ist der Schlüssel zu langfristigem Erfolg beim Poker. Anpassung an das
    5. Spielniveau: Ein angemessenes Bankroll-Management ermöglicht es einem, sich an das Spielniveau anzupassen, das man sich leisten kann. Es verhindert, dass man über sein Limit spielt und riskante Entscheidungen trifft.

    Tipp: Bankroll-Management ist von entscheidender Bedeutung für jeden Pokerspieler, unabhängig von seinem Können oder seinem Erfahrungsniveau. Es ist eine grundlegende, notwendige Strategie im Poker und Online Poker. Wir empfehlen Dir in Cashgames mindestens 30 Buy-In und in Turnieren mindestens 100 Buy-in zur Verfügung zu haben.

    Odds Tabelle

    In der folgenden Tabelle findest du die Odds (Quoten) für die häufigsten Spielsituationen, wie zum Beispiel einem Open-Ended Straighdraw (OESD). „Odds 1 Street“ bedeutet, dass nur noch eine Karte kommt, bei „Odds 2 Streets“ bleiben noch zwei Karten, um eines der Outs zu treffen.

    Holecards Wahrscheinlichkeiten

    In der folgenden Tabelle findest du die Wahrscheinlichkeiten, bestimmte Starthände (Holecards) gedealt zu bekommen.

    Hand W in % Odds
    AKs (oder andere spezifische Suited Karten) 0,00302 330,5:1
    AA (oder ein anderes spezifisches Paar) 0,00452 220:1
    AKs, KQs, QJs, oder JTs (Suited) 0,0121 81,9:1
    AK (oder ein anderes spezifisches Nicht-Paar) 0,0121 81,9:1
    AA, KK, oder QQ 0,0136 72,7:1
    AA, KK, QQ oder JJ 0,0181 54,25:1
    Suited Karten, Buben oder höher 0,0181 54,25:1
    AA, KK, QQ, JJ oder TT 0,0226 43,2:1
    Suited Karten, 10 oder höher 0,0302 32,2:1
    Suited Connectors 0,0392 24,5:1
    Connected Karten, 10 oder besser 0,0482 19,7:1
    2 beliebige Karten, Dame oder höher 0,0498 19,7:1
    2 beliebige Karten, Bube oder höher 0,0905 10,1:1
    2 beliebige Karten, 10 oder höher 0,143 5,98:1
    Connected Karten (mit fortlaufendem Rang) 0,157 5,98:1
    2 beliebige Karten, 9 oder höher 0,208 3,81:1
    Nicht Connected oder Suited, mindestens eine 2-9 0,534 0,873:1
    „Wie berechnet man Odds?“:
    Teile die Potgröße durch den zu bringenden Einsatz.
    „Was sind Outs?“:
    Outs sind alle Karten, die Deine Hand verbessern
    „Welche Hände soll ich spielen?“:
    Spiele am Anfang wenige, starke Hände und setze mit ihnen, statt zu callen.
    „Was ist die Chance für einen Royal Flush?“:
    Ein Royal Flush flopt 1 von 649740 mal.
    „Wie oft gewinnen Asse?“:
    Gegen einen Gegner mit einer zufälligen Hand gewinnt AA in 85%.
    „Wie oft treffe ich ein Set am Flop?“:
    Du triffst etwa jedes 8. mal ein Set am Flop.
    „Gut in Mathe für Poker?“:
    Grundlegende Mathematik hilft, aber Du musst kein Genie sein. Unsere Pokerschule bringt Dir alles bei!
    „Was ist Bankroll Management?“:
    BRM ist das Setzen von Mindestanzahl von Buy-in für Turniere oder Cashgames.
    „Ist Poker Glück?“:
    Kurzfristig ist das Glück entscheidend, über viele Spiele entscheidet das Können.
    „Wieso verliere ich so viele Hände?“:
    Poker ist ein Spiel mit kleinen Vorteilen, deshalb kann es zu langen Verlustphasen kommen. Beachte deshalb unbedingt ein gutes Bankroll-Management.
    „Wie gewinnt man beim Poker?“:
    Es gibt keine Garantier beim Poker zu gewinnen. Lege Dir eine gute Strategie zurecht, beobachte Deine Gegner und habe vor allem Spaß am Spiel.