„Ist das alles krank!“ Diesen Satz hat Jens Ulrich aka „Jenzoou“ seit seinem Sieg beim Super Sunday Vegas Edition von GGPoker mehrfach gebraucht. Und es werden wohl noch einige Male hinzukommen. Der mittlerweile 30-jährige Twitch-Streamer kann es immernoch nicht fassen, dass er für 10 Dollar Einsatz das $15.000-Paket für die WSOP 2024 in Las Vegas gewonnen hat.

"Wann kommst du schon für $10 zur WSOP"

„Ich war noch nie in Las Vegas und bin extrem gehyped. Wann kommst du schon für 10 Dollar zur WSOP“, erzählt Jens im Interview und verrät auch direkt die Pläne für den Trip: „Wenn alles klappt, werden meine Freundin und ich zwei bis drei Wochen in den USA dranhängen, und IRL-Streams machen.“ Es ist also auch beruflich die perfekte Chance ein großes Streaming-Projekt zu stemmen, schließlich ist der Großteil des Budgets eingespielt und die Möglichkeiten unbegrenzt.

Bleiben wir direkt beim Thema Beruf. Jens hat seit der Schule schon einiges ausprobiert, ist aber in keinem Job so richtig glücklich geworden. Das änderte sich nach und nach durch sein großes Hobby Gaming. Jens begann nach der Arbeit League of Legends live bei Twitch zu streamen. Aber auch als Streamer musste er erstmal seinen Weg finden, denn er stolperte 2019 direkt in den damaligen Glückspiel-Casino-Hype bei Twitch. „Meine Zuschauer wollten Casino-Content sehen, haben mich dabei sogar gesponsert. Und ich habe mir zunächst keine großen Gedanken gemacht, es war einfach im Trend“, erinnert sich Jens an die Zeit, die schnell wieder zu Ende ging, ihn letztlich aber zum Vollzeit-Streamer gemacht hat.

Twitch-Mod Affenkaiser macht Jenzoou fit für Poker

Streaming ist auch eng mit seinem Poker-Werdegang verbunden. Zwar hat ihm sein Vater schon früher im Familienurlaub Poker beigebracht, „aber das war für mich ein normales Kartenspiel, wie Rommé zum Beispiel.“ So richtig in Fahrt kam die Sache durch einen seinen Twitch-Mod Affenkaiser, der schon seit einigen Jahren von Onlinepoker lebt. „Wenn wir uns im Discord getroffen haben, war er am Pokern. Das hat mein Interesse geweckt. Die Folge war, dass er mich ein Jahr gecoacht hat und ich dann auch gut ein Jahr lang Onlinepoker gestreamt habe“, erzählt Jens. Bei Twitch war er letztlich der drittgrößte deutsche Pokerstreamer, aber das reichte ihm langfristig nicht: „Nummer drei im Bereich Poker in Deutschland hört sich gut an, aber die Community ist doch überschaubar. Ich hatte im Schnitt etwas über 150 Zuschauer, durch einen Final Table auch mal 400.“

Jens verlegte den Fokus also wieder auf Gaming, insbesondere League of Legends. Über ein halbes Jahr gab es im Stream keinen Pokercontent mehr, auch den Sieg beim Super Sunday Vegas Edition hatte er off-stream erspielt. Doch damit nimmt die Geschichte die nächste Wende, denn ab sofort wird Jens wieder Poker in seine Schedule aufnehmen: „Ich streame fünf- bis sechsmal die Woche. LOL wird mein Hauptgame bleiben, aber zweimal wird Poker dazu kommen. Sonntage bieten sich natürlich an, da werden die großen Turniere gespielt.“

Jenzoou gewinnt den Super Sunday plus WSOP Packge