Der dritte Spieltag beim 2023 Main Event der World Series of Poker war an Spannung kaum zu überbieten und endete mit einem kleinen, nicht wirklich ernst gemeinten, Pfeifkonzert. Kurz vor dem Ende des Tages waren die 1.507 bezahlten Plätze zum Greifen nahe, aber aus organisatorischen Gründen wurde der Spieltag planmäßig nach Level 15 um 0:30 Uhr beendet. Das Risiko einer langen Moneybubble, war den Verantwortlichen zu hoch, schließlich geht es heute pünktlich um 12 Uhr Ortszeit Las Vegas mit Spieltag 4 weiter.

Laut WSOP.com sind noch 1.517 Spielerinnen und Spieler dabei, es werden also noch exakt zehn leer ausgehen. Zu den Wackelkandidaten zählen aus deutscher Sicht insbesondere Jens Knossalla (35.000 Chips), Fabian Quoss (29.000) und Thomas Tomczyk (16.000). Alle drei sind gefangen in der Moneybubble, denn heute geht es weiter bei Blinds 4.000/8.000 mit 8.000 Big Blind Ante und die Sache muss ausgesessen werden.

Knossi zum Beispiel hat trotz seiner nur 4,5 Big Blinds gute Chancen. Ihm wurde an seinem neuen Tisch Platz sieben zugelost, der Button startet immer auf Platz neun. Das bedeutet er sitzt erst in der sechsten Hand des Tages im Big Blind, bis dahin könnte die Bubble bereits platzen. Fabian Quoss (knapp $10 Millionen Turnierpreisgelder) hat zwei Hände weniger Zeit. Fast perfekt lief die Platzwahl für Tomczyk. Er muss zwar direkt den Small Blind bezahlen, hat danach aber eine ganze Runde Zeit, um seine letzten 12.000 Chips (16.000-4.000) ins Geld zu folden. Damit würde ein weiterer großer Traum für den Hobbyspieler in Erfüllung gehen, der auf die Teilnahme am Main Event lange Zeit hin gespart hat.

Das Hand-für-Hand-Spiel wird voraussichtlich bei noch 1.311 Spielerinnen und Spielern starten. Bis dahin heißt es für Knossi, Quoss und Tomczyk bei jeder Hand so lange wie möglich zu tanken, um so viel Zeit wie möglich zu schinden. Das ist vielleicht nicht schön, wird aber letztlich von 99% der Shorties so gehandhabt. Schließlich geht es um die bezahlten Plätze beim größten Pokerturnier aller Zeiten.

Theoretisch sollte es für alle drei reichen, die Wahrheit wird heute ab 12 Uhr Ortszeit Las Vegas (21 Uhr MEZ) aber die Praxis aufzeigen. Wir sind natürlich dabei und halten euch bei Instagram und Twitter auf dem Laufenden.

Keine Sorgen müssen sich unter anderem Jessica Vierling, Robert Heidorn, Niko Koop, Rene Majed, Tim Van Loo und Ken Oberlieben machen. Mit siebenstelligen Stacks ist das Erreichen von Spieltag 5 sicher das absolute Minimalziel. Jessica Vierling ist eine deutsche Auswanderin, die in den USA schon einige Jahre professionell pokert. Ihr bestes Ergebnis erzielte sie 2022 mit Platz drei für $158.286 beim WSOP Circuit Choctaw. Als Newcomer kann man auch Rene Majed bezeichnen. Zwar hat der SPORT1 Streamer online schon zahlreiche Erfolg gefeiert, live sind es overall aber erst $28.099 an Preisgeldern.

Ausgewählte Chipcounts zu Spieltag 4:

Antonio Mallol Heredia (Spanien), 1.899.000
Chance Kornuth (USA), 1.887.000
Chris Brewer (USA), 1.447.000
Jessica Vierling (DE/USA), 1.382.000
Robert Heidorn (DE), 1.380.000
Faraz Jaka (USA), 1.378.000
Niko Koop (DE), 1.359.000
Rene Majed (DE), 1.170.000
Stephen Chidwick (GB), 1.106.000
Tim Van Loo (DE), 1.018.000
Ken Oberlieben (DE), 1.017.000
Marcel Baskharon (DE), 909.000
Dennis Henn (DE), 884.000
Moritz Reiner (DE), 821.000
Stefan Lehner (AT), 786.000
Chris Moneymaker (USA), 778.000
Mario Mösböck (AT), 754.000
Dominik Nitsche (DE), 680.000
Leon Sturm (DE), 660.000
Paul Krüger (DE), 657.000
Nils Pudel (DE), 632.000
Andreas Putz (DE), 551.000
David Vedral (AT), 509.000
Bastian Strickling (DE), 509.000
Hannes Speiser (AT), 483.000
Christopher Ahrens (DE), 435.000
Johannes Lehner (AT), 433.000
Jan-Peter Jachtmann (DE), 403.000
Johnny Chan USA), (367.000
Homan Mohammadi (DE), 362.000
Yannik Hofmann (DE), 351.000
Zae Yoo (DE), 326.000
Adi Rajkovic (DE), 272.000
Daniel Engels (DE), 150.000
Jens „Knossi“ Knossalla (DE), 35.000
Fabian Quoss (DE), 29.000
Thomas Tomczyk (DE), 16.000